Die Zeit nach der Schule

„Weißt du schon, was du nach der Schule machen willst?“

Diese und ähnliche Fragen werden mit dem nahenden Ende der Schulzeit immer öfter Thema zwischen Eltern und ihren Kindern. Dabei kann sich die Suche nach dem passenden Studium beziehungsweise Beruf für einige Schulabgänger*innen als ein mühsamer Prozess herausstellen und viele Eltern ernten dann nur einen genervten Blick oder ein ratloses Achselzucken als Antwort.

Dabei spielt die Meinung und Unterstützung der eigenen Eltern für die meisten Kinder eine sehr zentrale Rolle in diesem Prozess. Sie werden mehr denn je als Ratgeber und Ansprechpersonen bei diesen Fragen wahrgenommen und beeinflussen  bewusst und unbewusst durch ihre Einstellungen die Berufswahl ihrer Kinder. 

Wie können Sie, als Elternteil, Ihr Kind bei der Studien- bzw. Berufswahl sinnvoll unterstützen?

 

Zehn Tipps zur Unterstützung Ihrer Söhne und Töchter bei der Studienwahl

Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie auf Augenhöhe gemeinsam mit ihm in das Thema Studium einsteigen. Signalisieren Sie vor allem Interesse an den Wünschen und Bedürfnissen Ihrer Töchter und Söhne.

Bleiben Sie am Ball und bringen Sie Geduld mit. Das Thema wird im Laufe der Zeit immer wieder zur Sprache kommen.

Der Orientierungsprozess setzt optimaler Weise bei den eigenen Interessen, Fähigkeiten und Werten bzw. Zielen Ihres Kindes an. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, worin es besonders stark ist, für welche Themen und Inhalte es sich interessiert und welche Werte bei seinem beruflichen Leben eine zentrale Rolle spielen sollen.

Ihre elterliche Perspektive kann zu einer realistischeren Selbsteinschätzung führen und eventuell Aspekte ans Licht bringen, die Ihr Nachwuchs noch gar nicht an sich selbst wahrgenommen hat.

Unsere Orientierungsworkshops zur Studienwahl setzen an genau diesem Punkt an und können eine gezielte Unterstützung sein.

Es ist wichtig, Ihren Töchtern und Söhnen das Gefühl zu vermitteln, dass Sie sie unterstützen – gleich, für welchen beruflichen Weg sie sich entscheiden. Für viele ist es wichtig zu wissen, dass ihre Eltern auch dann noch unterstützend an ihrer Seite sind, wenn eine Entscheidung korrigiert werden muss.

Wir beraten Ihre Kinder auch bei Studienzweifeln und dem Wunsch nach einer Neuorientierung.

Als Eltern fühlen Sie sich womöglich verantwortlich, die Kinder im Prozess der Studienwahl zu begleiten und ihnen zu helfen.

Mitunter kann die Grenze zur Bevormundung dabei aber auch fließend sein. Die Ambivalenz zwischen Unterstützung und Laissez-Faire ist auch für Sie ein Lernprozess.

Letztendlich muss Ihr Kind eine eigene Entscheidung treffen und deren Konsequenzen tragen.

Manche Studien- oder Berufswünsche können Ihnen zunächst absurd erscheinen.

Nehmen Sie diese Wünsche dennoch ernst, sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Motive, die hinter diesem Studien- bzw. Berufswunsch stecken. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile möglichst vorurteilsfrei.

Wir haben Ihnen eine Übersicht über mögliche Informationsquellen zu den unterschiedlichen Studien- und Berufsfeldern zusammengestellt.

Bleiben Sie mit Ihren Kindern im Gespräch. Unterhalten Sie sich über Interessen und Fähigkeiten, stellen Sie den Bezug zu möglichen Berufen her.

Reflektieren Sie immer wieder einmal gemeinsam über Möglichkeiten und Erkenntnisse, die während des Prozesses gewonnen wurden.

Nutzen Sie dazu Informationsquellen zu unterschiedlichen Studien- und Berufsfeldern.

Ihr Freundes- und Bekanntenkreis ist groß und beruflich vielfältig.

Nutzen Sie Ihre Kontakte, damit Ihre Kinder die Chance erhalten, mit vielen verschiedenen Personen über deren Berufe zu sprechen. Und vielleicht ergibt sich daraus die Chance auf ein Praktikum oder eine Hospitation, um so wertvolle Praxisluft zu schnuppern.

Ermutigen Sie Ihre Kinder, Erfahrungen zu sammeln –  denn probieren geht über studieren!

Bei den Studienberater*innen der Universität und Hochschule und bei den Berater*innen für akademische Berufe der Arbeitsagentur erhalten Sie Tipps und Unterstützung bei allen Fragen zur Studienwahl.

Nutzen Sie die Gesprächsangebote. Wenn Ihr Kind es wünscht, dürfen Sie bei Beratungsgesprächen gerne mit dabei sein.

Die eigenen Stärken und Schwächen zu benennen und mit beruflichen Interessen in Verbindung zu setzen, ist oft schwierig.

Auch als Eltern hat man mitunter sogenannte „blinde Flecke“ in Bezug auf den eigenen Nachwuchs. Um Klarheit zu schaffen, gibt es diverse Eignungstests, die Ihnen Impulse geben könnten, welche Richtung denn die passende sein könnte. 

Der Prozess der Entscheidungsfindung benötigt Zeit!

Von daher sollte Ihr Kind frühzeitig beginnen (bereits ab dem vorletzten Schuljahr), sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Orientierungsprozess läuft nicht linear ab. Es braucht Zeit, um sich gegebenenfalls noch einmal umentscheiden zu können.

Da die Fristen für Studienbewerbungen und Immatrikulation teilweise weit vor dem eigentlichen Studienbeginn liegen, ist es wichtig, dass Sie als Eltern mit auf Fristen achten, denn in dieser heißen Phase müssen sich Ihre Kinder auch auf das Abitur vorbereiten.